Digitale Teilhabe fördern, analoge Teilhabe sicherstellen

Es wird immer schwerer, ohne digitale Zugänge Bankgeschäfte zu erledigen, Termine auszumachen, mit Bus und Bahn zu fahren. Menschen, die das Internet nicht nutzen, werden von der Teilhabe am öffentlichen Leben zunehmend ausgeschlossen. Älteren Menschen muss Unterstützung angeboten werden, digital zu kommunizieren, Apps und Zugänge einzurichten und dies zu trainieren. Menschen, die dies physisch oder mental nicht können oder wollen, brauchen eine analoge Alternative. Und es gibt Menschen, denen eine vertrauenswürdige Assistenz vermittelt werden muss.

Wie wird sich Ihre Partei für einen Ausbau digitaler Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten, für analoge Alternativen und für vertrauenswürdige Assistenzpersonen einsetzen?

Grüne

Wie in der vorherigen Antwort dargestellt, müssen auf dem Weg der Digitalisierung alle Menschen mitgenommen werden. Das gilt selbstverständlich nicht nur in der Stadtverwaltung, sondern in allen Bereichen des städtischen Lebens. Daher bestehen wir auf dem Erhalt von analogen Alternativen und werden Angebote zur Förderung von digitalen Kompetenzen mit Priorität ausbauen. Auch vertrauenswürdige Lots*innen sollen ältere Menschen bei der digitalen Teilhabe unterstützen.

FDP

Der analoge Zugang zu den Dienstleistungen der Stadt Köln aber auch zu den Banken sind weiter erforderlich. Die Schulung von Menschen zur Nutzung der digitalen Prozesse ist ein immerwährender Prozess. Das ist nur durch viele Angebote möglich. Die VHS sollte Kurse speziell für älter Menschen zur Nutzung von Smartphones und Tablets anbieten. Wichtig ist aber auch, Kurse und Angebote zur Erklärung von Smartphones und Tablets in die Veedels zu bringen. Dies sollte auch über die Bürgerzentren und über die vielen Senioren-Netzwerke in den Stadtteilen von Köln erfolgen. Der Rat der Stadt Köln sollte hierfür mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Hilfreich wäre es aber auch, wenn die Stadt Köln mehr Ehrenamtliche motivieren würde, niederschwellige Kurse und Angebote in den Senioren-Netzwerken anzubieten.

Die Linke

Auch Die Linke hält analoge Kommunikationsmöglichkeiten für einen Teil der Bevölkerung unabdingbar. Wir haben bereits in einer Anfrage dazu die Verwaltung gefragt: „Gewährleistet die Verwaltung dauerhaft, dass keine Person von städtischen Dienstleistungen ausgeschlossen wird, es also keinen Digitalzwang geben wird?“ Falls die Antwort negativ ausfällt, werden wir versuchen, eine Mehrheit dagegen zusammenzustellen. Wissensvermittlung über digitale Kommunikation ist Teil der offenen Seniorenarbeit. Wir wollen diese dauerhaft und auskömmlich finanzieren.

Volt Köln

Für Menschen höheren Alters bieten wir spezielle Schulungsprogramme an, um ihre digitalen Fähigkeiten zu stärken und sie auf den digitalen Wandel vorzubereiten und mitzunehmen. Auch der Ausbau des kostenlosen WLANs in städtischen Einrichtungen und an öffentlichen Plätzen soll den Zugang zur digitalen Welt erleichtern. Damit stellen wir sicher, dass auch ältere Menschen aktiv am digitalen Leben und an der digitalen Gesellschaft teilhaben können, wenn sie denn wollen. Da dies aber nicht vorausgesetzt werden kann, setzen wir uns neben der Förderung digitaler Teilhabe auch für die gleichzeitige Sicherstellung analoger Alternativen ein. Volt positioniert sich klar gegen einen „Digitalzwang“ und wir betonen, dass alternative Zugangsmöglichkeiten existieren und gesellschaftliche Teilhabe auch analog und offline möglich bleiben muss. Inklusive Kundenzentren bieten physische Orte für analoge Interaktionen und die Nutzung von Dienstleistungen mit Fokus auf leicht verständliche Formulare oder klare Wegführung für Menschen mit Sehbehinderung. Zusätzlich soll der Fokus auf barrierefreie physische Infrastruktur es Menschen ermöglichen, auch ohne digitale Hilfsmittel öffentliche Einrichtungen und Angebote zu erreichen. Unabhängig davon fordern wir generell mehr Stadtteilsozialarbeitende und diverse andere Angebote in dieser Richtung, um ein Engagement für den Ausbau menschlicher Unterstützungsstrukturen auf lokaler Ebene anzuregen. Dies reicht von der Stärkung des Ehrenamtes zu der Unterstützung von Vereinen und Initiativen. Das Ziel ist es das dazu beigetragen wird, Netzwerke zu schaffen, innerhalb derer Menschen einander informell oder organisiert unterstützen. Unser Ziel ist es, eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen, unabhängig von ihren digitalen Fähigkeiten, Zugang zu Informationen und Dienstleistungen haben.

CDU

Wir setzen uns klar dafür ein, dass der digitale Wandel alle Menschen mitnimmt und das insbesondere unabhängig von Alter, Bildung oder Lebenssituation. Digitalisierung darf nie zu Ausgrenzung führen.

Niedrigschwellige, wohnortnahe Lernangebote für digitale Kompetenzen sind für uns besonders wichtig. Zum Beispiel in Seniorennetzwerken, Bürgerzentren oder über Kooperationen mit freien Trägern. Diese Angebote sollen praxisnah und verständlich sein und gezielt ältere Menschen und digitale Einsteiger ansprechen.

Wo es nicht möglich oder zumutbar ist, digitale Angebote zu nutzen, müssen analoge Wege erhalten bleiben. Das gilt für den Ticketkauf im ÖPNV ebenso wie für Bankgeschäfte oder Behördentermine. Öffentliche Angebote müssen auch ohne App zugänglich bleiben, beispielsweise durch persönliche Ansprechpartner, ob live oder telefonisch.

Menschen, die dauerhaft Unterstützung im digitalen Alltag brauchen, sollen Zugang zu geschulten, vertrauenswürdigen Assistenzpersonen erhalten. Das kann durch ehrenamtliche Digitalpatenschaften, Kooperationen mit Sozialträgern oder über städtisch unterstützte Vermittlungsstellen erfolgen.