Mobilität zu Fuß

Gehwege werden von E-Scootern, Fahrrädern, Autos, Werbeschildern und Möblierung blockiert. Eine freie Sicht ist an vielen Stellen nicht gegeben. Es gibt hingegen einen Mangel an Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum. Für ältere Menschen ist das Queren der Fahrbahn ohne Zebrastreifen oder Querungshilfen ebenso gefährlich wie der gemischte Verkehr. Autos, Fahrräder/E-Roller und Fußgänger haben für ihre unterschiedlichen Geschwindigkeiten keine eigene Spur. Der Verkehr dieser drei Geschwindigkeiten muss getrennt werden, Mischflächen sind zu vermeiden. Schließlich müssen die Ampelphasen für ältere Menschen geprüft und ggfls. verlängert werden.

Wie stehen Sie zu diesen Forderungen?

Grüne

Unser Kommunalwahlprogramm ist in diesem Punkt sehr deutlich: Wir GRÜNEN denken die Verkehrsplanung vom Fußverkehr aus und streben dazu eine Neuverteilung des Verkehrsraumes an. Unser Fokus liegt dabei auf der Sicherheit aller Fußgängerinnen, insbesondere von Seniorinnen und Kindern. Zu den von uns geforderten Maßnahmen gehören unter anderem die Einrichtung neuer autofreier Zonen für Fußgängerinnen und das Entrümpeln der Gehwege, damit Schilder, Laternen und andere Hindernisse den Fußgängerweg nicht blockieren. Die Ampelschaltungen sollen so optimiert werden, dass keine unnötig langen Wartezeiten oder gefährlich kurze Grünphasen für Fußgängerinnen entstehen. Zudem setzen wir auf die Trennung von Fuß- und Radverkehr, um Konflikte zu minimieren, sowie auf den Ausbau mindestens 2,5 Meter breiter Gehwege in Köln, wobei die Mindestbreite 0,90 Meter nicht unterschreiten darf. Nicht zuletzt wollen wir ausreichend Bänke im Schatten bereitstellen, um Erholung und Verweilen zu ermöglichen. Diese und weitere Aspekte und Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs finden Sie in unserem Programm in den Kapiteln „Mobilität und Verkehr“, „Senior*innen und Alter“ sowie „Inklusion und Teilhabe“.

FDP

Die Forderungen für einen sicheren Fußverkehr teilen wir. Es ist unbedingt erforderlich, dass der Gehweg ein sicherer Verkehrsraum für die Fußgänger ist. Die Einrichtung von mehr Sitzgelegenheiten, Zebrastreifen und Überquerungshilfen ist wünschenswert und sollte eingerichtet werden.

Die Linke

Zu oft ist die Stadt für Autos gestaltet, nicht für den Menschen. Keine falsche Toleranz für das Gehwegparken mehr. Es muss Abstellflächen für Fahrräder und E-Scooter geben, die den Durchgang nicht beeinträchtigen. Auf Gehwegen muss der Durchgang 2,50 m breit sein. Fußverkehr und Radverkehr sollen
getrennt werden. Der Verkehr muss verlangsamt werden (Tempo 30 im Stadtgebiet), sodass es für Menschen mit Gehbeeinträchtigungen, aber auch für Kinder sicher möglich ist, eine Straße zu überqueren. Dafür müssen auch die Ampelphasen angepasst werden. Innenstadt und Veedelszentren sollen autofrei werden, die Einfahrt aber für Handwerker und Gehbehinderte erlaubt sein.

Volt Köln

Viele Ihrer Forderungen sind Teil unseres Wahlprogramms – Volt setzt sich ausdrücklich für verbesserte Bedingungen für den Fußverkehr ein. Dazu gehören der Einsatz für breite Gehwege, die auch für Rollatoren und Rollstühle geeignet sind oder wie bereits erwähnt die Forderung nach mehr Bänken im öffentlichen Raum. Ebenso fordern wir in unserem Wahlprogramm eine klare Trennung der Mobilitätsarten, um gefährlichen Mischverkehr zu vermeiden. Dies beinhaltet z.B. getrennte Radwege, um Geschwindigkeitskonflikte zu vermeiden und um generell die Sicherheit für den Fußverkehr zu erhöhen. Wir setzen uns für sichere Übergänge durch bessere Sicht an Kreuzungen, Aufpflasterungen und vorrangige Zebrastreifen ein. Eine bessere Beleuchtung an Übergängen, Haltestellen und Kreuzungen soll zusätzlich die Sicherheit erhöhen. Gleichzeitig sollen Ampelschaltungen Fahrrädern und Fußverkehr Vorrang geben. Kürzere Wartezeiten und ein flüssiger Verkehrsfluss machen das Gehen und Radfahren attraktiver und effizienter. Zudem verbessern intelligente Systeme wie Sensoren und adaptive Ampeln die Mobilitätssteuerung und warnen frühzeitig vor Gefahren. Wir erkennen an, dass öffentliche Räume allen gehören, einschließlich Menschen im hohen Alter und Menschen mit Behinderungen oder Rollatoren/Rollstühlen, und setzt uns daher für Regeln ein, die deren Bedürfnisse berücksichtigen. Deshalb soll der Fußverkehrsbeauftragte in Köln gestärkt und handlungsfähiger gemacht werden. Dafür sollen Mitarbeitende verschiedener Verwaltungsbereiche, wie die Abteilung für Senioren und behinderte Menschen, einen Teil ihrer Arbeitszeit dafür einsetzen, eine interdisziplinäre Herangehensweise zu gewährleisten.

CDU

Auch im öffentlichen Raum sind Sicherheit, Sichtbarkeit und Aufenthaltsqualität entscheidend. Für uns bedeutet das:

  • Gehwege müssen frei und zugänglich bleiben; dabei sind kurze Wege essenziell.
  • Mischflächen halten wir in sensiblen Bereichen für ungeeignet, da sie zu Unsicherheiten führen.

Die vollständige Trennung aller Verkehrsarten sehen wir als schwer umsetzbar, insbesondere im flächendeckenden Sinne. Wir unterstütze dennoch eine solche Trennung ausdrücklich in Neubaugebieten, nach holländischem Vorbild.